Zum Internationalen Hebammentag: Hebammenarbeit global

Weltweit machen jedes Jahr am 5. Mai Hebammen und Unterstützerinnen und Unterstützer mit Aktionen und Info-Veranstaltungen auf die Unverzichtbarkeit von Hebammenhilfe für werdende Mütter und Familien sowie auf die Probleme des Berufsstandes aufmerksam. Der Internationale Hebammentag wurde 1992 vom Internationalen Hebammenverband (ICM) ins Leben gerufen. Das diesjährige Motto „Women and Newborns: the Heart of Midwives“ stellt den Wert der Hebammenarbeit in den Vordergrund.

 

Gemeinsam die Müttersterblichkeit senken und die Kindergesundheit fördern
Hebammen leisten überall auf der Welt einen elementaren Beitrag zur Senkung der Müttersterblichkeit und zur Verbesserung der Kindergesundheit. So ist es auch ihr Verdienst, dass in den vergangenen 25 Jahren die Kindersterblichkeitsrate um mehr als die Hälfte gesunken ist: von 91 pro 1.000 Lebendgeburten auf durchschnittlich 43 pro 1.000. In 24 der 81 ärmsten Länder ist es gelungen, die Kindersterblichkeit um zwei Drittel oder sogar mehr zu senken, zum Beispiel Äthiopien, Bangladesch, Kambodscha und Uganda.

In dem gemeinsamen Plenum mit der GIZ wird die Arbeit von Hebammen und ihre Bedeutung in den Entwicklungsländern und für Frauen, die als Flüchtlinge nach Deutschland kommen, beleuchtet. Am Beispiel der Entwicklungszusammenarbeit stellt Eva Schoening von der GIZ Bangladesch die besonderen Lebensumstände von Frauen und Mädchen in Entwicklungsländern dar. Neben den oft nicht oder nur schwer funktionierenden Gesundheitssystemen kämpfen Einheimische mit Zugangsbarrieren, Korruption, fehlender Gleichbehandlung der Geschlechter und mit einer fehlenden ambulanten Versorgung. 

Kommen Frauen und Mädchen aus diesen Ländern als Migrantinnen nach Deutschland, müssen sie über das deutsche Gesundheitssystem und ihre Patientinnen-Rechte aufgeklärt werden, damit sie diese in Anspruch nehmen können. Simone Logar, 2. Landesvorsitzende des Berliner Hebammenverbandes, arbeitet in der Erstversorgung von Flüchtlingen im Landesamt für Gesundheit und Soziales Berlin (LAGeSo). Sie gibt einen Einblick in die Hebammenarbeit in einer Erstaufnahmeeinrichtung.

Andrea Sturm, 1. Landesvorsitzende des Hebammenverbandes Hamburg, leitet seit einigen Jahren ein Müttercafé in einer Wohnunterkunft für Asylsuchende und Wohnungslose. Frauen aus vielen Nationen kommen mit ihren bis zu drei Jahren alten Babys dorthin. 

Plenum des DHV und der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit 
4. Mai, 9.00 Uhr, Saal C2

Fototermin „Hebammen zeigen Gesicht“ zum Internationalen Hebammentag
4. Mai, 10:30 Uhr, am Haupteingang des CCH Congress Center Hamburg

Weitere Informationen:
Hebammen für Geflüchtete
Unicef-Faktenblatt zur weltweiten Kindersterblichkeit 2015

Neben der zentralen Aktion auf dem Hebammenkongress finden auch regionale Aktionen zum Internationalen Hebammentag statt:

Zu den Aktionsideen und Materialien zum Internationalen Hebammentag

Quelle:DHV


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